Einen schöneren Rahmen hätte dieses Konzert wohl kaum finden können: Im Oval der Katholischen Kirche in Münzesheim waren die Zuhörer Zeugen eines denkwürdigen musikalischen Ereignisses. Der dortige Männerchor wollte anlässlich seines 120-jährigen Bestehens 120 Sänger auf die Bühne im Altarraum bringen, was ihm mit Unterstützung der Männerchöre der Harmonie Büchenau
und des Liederkranz Neudorf auch gelungen ist.
Einen schöneren Rahmen hätte dieses Konzert wohl kaum finden können: Im Oval der Katholischen Kirche in Münzesheim waren die Zuhörer Zeugen eines denkwürdigen musikalischen Ereignisses. Der dortige Männerchor wollte anlässlich seines 120-jährigen Bestehens 120 Sänger auf die Bühne im Altarraum bringen, was ihm mit Unterstützung der Männerchöre der Harmonie Büchenau“ und des
Liederkranz Neudorf“ auch gelungen ist.
Alle Klangkörper stehen unter der Leitung von Andreas Burghardt und tragen dank intensiver Chorarbeit seine Handschrift: die frappierende Homogenität der Stimmen, die saubere Intonation, gepaart mit einer edlen Tongebung, und – was insbesondere im Hinblick auf die vielen englischen Texten erstaunlich ist – eine sichere und exakte Deklamation. Zunächst traten die Chöre getrennt auf. Der Männerchor Münzesheim als Gastgeber eröffnete mit Ubi caritas“ das Programm. Mit diesem Werk, dem romantischen Lied
Schöne Nacht“ von Wilhelm Nagel und einer traditionellen afrikanischen Arbeiterhymne – letztere optisch und akustisch von dem Drummer Hubert Gadejisso aus Togo lebendig mitgestaltet – offenbarte der Chor seine ganze musikalische Bandbreite. Der Männerchor aus Büchenau gefiel insbesondere durch seinen durchsichtigen Klang, bestach im
Riversong“ durch eine gekonnte differenzierte Rhythmik, wozu die Flötistin Saskia Pillusch silbrigen Glanz beisteuerte.
Der Männerchor aus Neudorf brillierte bei I Will Praise The Lord“ mit einem voluminösen Sound, wartete aber auch bei dem eher kammermusikalischen Satz
O du schöner Rosengarten“ von Kurt Lissmann mit einer liebevollen Gestaltung auf. Eine echte Bereicherung des Konzertes war auch das Vokalensemble
Cantus Omnibus“ des Chores. Es kam sozusagen
aus dem Nichts“. Als stünden sie direkt im Altarraum, erklang
If Ye Love Me“. Wie sich herausstellte, standen die acht Sänger in einer für die Hörer unsichtbaren Ecke.
Die gewölbte Altarwand ermöglichte die akustische Täuschung, reflektierte die Töne und ein imaginärer Klang verblüffte und bezauberte die Zuhörer. Ihre Beiträge mit Kompositionen verschiedener Stilrichtungen zeugten von hoher Musikalität und subtilem Gestaltungsvermögen. Ein großer Gewinn für das Konzert war zweifelsohne der Bariton Edward Gauntt. Mit einer raumfüllenden herrlichen Stimme, die aber auch im Piano wegen ihres feinen Timbres imponierte, eroberte er im Nu das Publikum, gestaltete Arien aus Oratorium, Oper und Musical – unvergesslich das You’ll Never Walk Alone“. Der Höhepunkt des Konzertes war zweifellos das Zusammenwirken aller Männerchöre mit Edward Gauntt. Da ging das Herz auf und man fühlte sich zurückversetzt in eine Zeit, da etliche Männerchöre einhundert Sänger und mehr hatten.
The Awakening
, sehr versiert begleitet von Yona Ivanova, verbreitete bei den Worten Let Music Never Die In Me, Let Music Live!“ mit monumentaler Gestik und glutvoller Harmonik Schauer und Entzücken zugleich.
Kaum enden wollender Beifall für alle Akteure dieses unvergesslichen Konzertes, geschickt moderiert von Claus Hegenbarth, waren der wohlverdiente Lohn für eine intensive und erfolgreiche Probenarbeit.
Author: Herbert Menrath
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